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Geothermie

Besuch der Baustelle Dürener Weg, Düren Gürzenich am 24.11.2008.

Auftrag: 6 Geothermie-Bohrungen für ein 6 Familienhaus von 100 m Tiefe
Kälteleistung: 36 kWh
Firma: Lück + Wahlen Baugesellschaft GmbH & Co.KG
Bohrtrupp: Waldemar Krakau, Peter Glasmacher, Kevin Reschenburg
Video einer Erdwärmebohrung



Reportage einer Erdwärmebohrung

Montag den 24. November 09:25 Uhr. BaugrubeGleichmäßiges Motorengeräusch tönt aus der Baugrube, in der schweres Gerät steht - eine Bohrmaschine, ein Radlader, Container für Abraum, Pumpen und Rollen, auf denen Kunststoffrohre aufgewickelt sind. Oben steht der Lkw mit dem großen LKW Kompressor für Hammerbohrungen für die Bohrmaschine. Das alles braucht der Bohrtrupp, Waldemar, Peter und Kevin, die schon seit 2,5 Stunden in der Baugrube arbeiten. Es ist bereits die 3. Bohrung die in Spül-Technik auf dieser Baustelle reibungslos abläuft, Bohrmaschine2 und der Bohrkopf ist z. Zt. in 89 Meter Tiefe. Es ist kalt, die Männer sind in dicke, wasserdichte Arbeitskleidung gepackt und Waldemar trinkt erst mal einen heißen Tee, bevor er mir berichtet. Waldemar ist seit 30 Jahren im Brunnenbau tätig, ein alter Hase, dem Container keiner etwas vormachen kann. Er war auf Großbaustellen und hat die ganze Palette der Probleme kennen gelernt, die beim Bohren auftreten können. Während er seinen Tee austrinkt, erklärt er mir den weiteren Ablauf. Die Bohrung verläuft planmäßig – die Maschine bohrt Meter für Meter und die Spülpumpe drückt das Wasser nach unten, um auf dem Rückweg den Abraum in den Container zu spülen. Der Container ist eine praktische Alternative zur Spülgrube, der oft als Schlammgrube zurückgelassen wird. Die ersten Meter dieser Bohrung sind verrohrt wegen des lockeren Gerölls in der obersten Bodenschicht. Jetzt müssen noch wenige Bohrstangen Bohrstand eingeschraubt werden, dann ist die geplante Tiefe von 100 Meter erreicht - keine Pause, es geht sofort weiter mit dem Hochholen des Gestänges, Stück für Stück, jedes 2 Meter lang, 20 kg schwer. Dazu übergibt Waldemar den Bedienstand an Peter, der diese Arbeit mit dem Kevin, der heute erstmals in dem Team mitarbeitet, Gestängeübernimmt. Stange für Stange wird hochgeholt, abgeschraubt und mit Hilfe der Seilwinde in dem Ständer abgelegt. Immer wieder das Gleiche, 50 mal die gleichen Handgriffe. Aber es ist nicht langweilig – immer kann was dazwischen kommen, kann die örtliche Geologie unvorhersehbare Probleme verursachen. Die Arbeit wird bei den letzten Stangen verzögert durch zu festsitztende Verschraubungen des Bohrgestänges. Die hydraulisch betriebene ZangeHydraulik rutscht durch - trotz der 200 bar Druck. Dann muss mit der 2. Zange nachgeholfen werden oder es muss sogar der Maulschlüssel angesetzt werden, um die Verbindung endlich zu lösen, alles voll hydraulisch an diesem System. Aber heute läuft alles glatt. Als endlich alles oben ist, wird mit einem LotLot die Tiefe gemessen und geprüft, ob das Bohrloch frei ist um die Sonde, bestehend aus zwei PE-Doppelrohren, einzubringen. Die 32x3 mm dicken Rohre nach DIN 8074/75 wurden fertig verschweißt und in der passenden Länge vom Hersteller angeliefert. Peter hat sie zuvor mit Kevin mit Wasser gefüllt damit sie in dem mit Wasser gefüllten Bohrloch nicht aufschwimmen. Das Wasser im Bohrloch sorgt mit seinem Gewicht für einen Druck von 10 bar und dafür, dass das Bohrloch nicht einfällt. Waldemar hat zwei SondeGewichte von je 20 kg an das Ende der Doppelrohre befestigt, damit das Rohr leichter in die Bohrung herabgelassen werden kann. Peter und Kevin schieben das Ende ca. 5 Meter in die Bohrung. DannSonde wird ein weiteres Rohr an dem Bündel befestigt. Es ist das Verpressrohr. Durch dieses Rohr wird zum Schluss Dämmer in die Bohrung gepresst. Es versiegelt die Bohrung, verhindert eine Verbindung zwischen den Grundwasserhorizonten und stellt den thermischenSonde Kontakt zum Boden her damit die Wärmeübertragung optimiert ist. Meter für Meter wird das Rohrbündel in die Bohrung geschoben. Wenn es wieder stockt, etwas rausziehen und feste reinschieben. Es wird immer schwerer. Immer öfter muss eine Pause eingelegt werden – Schweiß fließt. Dann kommt Waldemar dazu – es sind noch immer 20 Meter die fehlen.Sonde Hoffentlich gibt es jetzt kein Problem – ein Stück rausziehen und wieder mit Hauruck hinein. Aber dieses Team hat das richtige Gefühl und die nötige Kraft und endlich – geschafft! Das Rohrbündel ist komplett versenkt. Waldemar Bohrmaschineversetzt die Bohrmaschine, um die nächste Bohrung zu starten und Peter beginnt mit dem Verpressen der Bohrung. Anschließend wird die Sonde auf Dichtigkeit geprüft und das Prüfprotokoll Bohrteam erstellt, um die Qualität der Arbeit zu dokumentieren. Natürlich ist dieses Bohrteam auch nach DVGW-Arbeitsblatt W 120 zertifiziert.
Ein starkes Team - für Ihre Zukunft!



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